Besuch bei Franzl und Foxy
1 04 2012Am 16.03. verließen wir fluchtartig unsere Horrorschlafstelle und fuhren die beiden Hauptsehenswürdigkeiten an der Westküste der Südinsel Neuseelands an, die Gletscher Fox und Franz Josef. Zunächst steuerten wir den Fox-Gletscher an, den Kleineren der Beiden und wanderten durch ein Flussbett zum Fusse des Gletschers. An diesem Tag konnte man sich dem Eis bis 200 Meter nähern – je nach Wetterverhältnissen wird das täglich angepasst. Die Wanderung zum Gletscher dauerte ca. 45 Minuten – wir fanden das Ganze aber ehrlich gesagt nicht soo spektakulär. Mehr beeindruckt hat uns der große Bruder von Foxy, der Franz Josef Gletscher. Er befindet sich 26 km nördlich vom Fox, ist ca. 11 km lang und wird genau wie Foxy aus den Neuseeländischen Alpen gespeist. Seine Abflüsse fließen über den Waiho River in die Tasmansee. Der Gletscher war vor etwa 150.000 Jahren so groß, dass er den Mount Cook und die umliegenden Berge komplett einschloss und direkt ins Meer überging. Auf dem Weg zum Gletscher befinden sich am Strassenrand Schilder, die zeigen, wo sich der Gletscher vor einer bestimmten Anzahl an Jahren befand. Entstanden ist der Gletscher und die südlichen neuseeländischen Alpen aufgrund des Zusammentreffens der australischen und pazifischen Kontinentalplatte, die das hohe Bergmassiv direkt an der Küste geformt haben. Zwei weitere Besonderheiten weisen die beiden Gletscher Franzl und Foxy auf: Sie sind zum einen zwei der am niedrigsten über Meereshöhe (ca. 400 m) gelegene Gletscher mittlerer Breite. Zum anderen sind beide Gletscher in den letzten Jahren mehr gewachsen als geschrumpft und somit nicht so stark von der Gletscherschmelze betroffen wie viele andere Gletscher weltweit.
All diese Infos bekommt man via Infotafeln auf dem Weg zum Gletscher zu lesen. Nach einem ca. 45 minütigen Spaziergang erreichten wir den Franz Josef Gletscher, den man an diesem Tag ebenfalls auf 200 Meter Entfernung betrachten durfte. Es besteht zudem die Möglichkeit, geführte Touren zu buchen, die direkt auf das Eis gehen. Da es in den letzten Jahren aber immer wieder zu Unfällen mit Touris gekommen ist, die sich eigenständig auf das Eis vorgewagt hatten, ist es nicht erlaubt, ohne Tour auf dem Eis herumzuklettern. Und seien wir mal ehrlich: Lust, auf Nimmerwiedersehen in einer Gletscherpalte in Neuseeland zu verschwinden, haben wir beide nicht. Trotzdem wagten wir uns (wahrscheinlich ebenfalls nicht ganz erlaubt) noch ein Stück näher an den Gletscher heran, um gute Fotos von den Türkis schimmernden Eis zu schießen. Als sich am Horizont jedoch eine arg dunkel aussehende Regenwolke zeigte, traten wir den Rückzug an und spazierten zum Camper zurück – glücklicherweise ohne nass zu werden.
Die beiden Gletscher sind definitiv einen Besuch wert und besonders Franzl hatte es uns angetan.
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